Unfallversicherung im Vergleich Damit Sie bei plötzlichen Schicksalsschlägen sicher sind
- Leistungen der Anbieter unterscheiden sich sehr stark
- Einmalzahlung oder Unfallrente
- Sehr gute Tarife und günstige Beiträge
Acht bis neun Millionen Unfälle passieren jährlich in Deutschland – die meisten davon im Haushalt, in der Freizeit oder beim Sport. Im schlimmsten Fall sind dauerhafte Verletzungen die Folge.
Ein schwerer Unfall, der zu Hause, beim Bastel-Hobby oder beim Sport passiert, wirkt sich enorm auf den Alltag und das Berufsleben aus. Der Schicksalsschlag kann finanzielle Verluste und hohe Kosten bedeuten.
Eine Absicherung, die Sie bei Unfällen im Heim, Haushalt und Hobby auffängt, hilft Ihnen weiter, schließt die mögliche Einkommenslücke und lässt Sie viel entspannter sein.
„Fahrradsturz, Ausrutscher mit Knochenbruch oder Knieschaden durch Sportunfall am Wochenende: Mit einer privaten Unfallversicherung sind Sie abgesichert bei Unfällen, die im Haushalt, nach Feierabend, am Wochenende, beim Sport oder im Urlaub geschehen können. Hier greift nämlich die gesetzliche Unfallversicherung nicht. Ich zeigen Ihnen auf, worauf Sie beim Vergleich und beim Vertrag achten sollten, damit Sie einen Top-Schutz erhalten. Und bei Fragen – rufen Sie mich einfach an!“
Wir legen gleich direkt los: Die private Unfallversicherung springt ein, wenn Sie sich bei einem Unfall verletzen, ob in Ihrer Freizeit, zu Hause oder beim Sport.
Aber: Nur körperliche Verletzungen und psychische Beeinträchtigungen, die dauerhaft bestehen bleiben, zählen zu den Unfallschäden, die für die Unfallversicherung relevant sind. Sie zahlt also nicht für jeden Unfall, der Ihnen im Alltag passiert.
„Viele denken, dass sie durch die private Unfallversicherung gegen sämtliche Verletzungen in der Freizeit abgesichert sind. Das ist nicht ganz richtig. Die private Unfallversicherung versichert nur Gesundheitsschäden, die Ihre körperliche und/oder geistige Leistungsfähigkeit dauerhaft einschränken, also wenn Sie bleibende Verletzungen davontragen. Die Versicherer sprechen dann von Invalidität.“
Das heißt: Ein Beinbruch, der wieder verheilt als wäre nie etwas gewesen, ist für die Versicherung kein Grund, Ihnen Geld auszuzahlen. Wenn Sie jedoch für den Rest Ihres Lebens aufgrund eines Unfalls das Knie nicht mehr bewegen können, haben Sie Anspruch auf die Leistung aus Ihrer Unfallversicherung.
Werfen wir schnell einen Blick auf weitere Fälle, die der Versicherungsschutz nicht abdeckt. Dazu gehören beispielsweise:
„Noch ein wichtiger Hinweis: Die private Unfallversicherung versichert nicht Ihre Arbeitskraft. Sie springt nicht ein, wenn Sie im Beruf durch eine Unfallverletzung eingeschränkt sind. Für diese Fälle ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung die bessere Wahl.“
Dirk Walther Versicherungsexperte für Unfallversicherungen
Der Unfall als Ursache spielt für die Unfallversicherung natürlich eine wichtige Rolle. Kein Wunder, dass die Versicherer eine genaue Beschreibung parat haben, was genau sie darunter verstehen. Und zwar: Ein Unfall ist es, wenn Sie durch ein plötzlich von außen auf den Körper wirkendes Ereignis unfreiwillig eine Schädigung der Gesundheit erleiden.
„Plötzlich“, „unfreiwillig“ und „von außen“ sind wichtige Stichwörter in dem Unfallbegriff. Der gesundheitliche Schaden entsteht schnell, ohne lange Vorgeschichte und nicht aufgrund einer Krankheit.
Eine innere Ursache, zum Beispiel ein Herzanfall, zählt nach dieser Festlegung nicht zu den Unfallursachen dazu. Auch Bandscheibenvorfälle gelten für die Unfallversicherung eher als Verschleiß. Führen diese Beschwerden etwa zu einer Berufsunfähigkeit, erhalten Sie aus der Unfallversicherung keine Unfallrente.
“Damit die Versicherung nicht zu eng gefasst ist, können Sie sich mit Ihrer privaten Unfallversicherung auf einen erweiterten Unfallbegriff verständigen. Dann sind Sie bei Unfällen versichert, die beispielsweise durch einen Schlaganfall oder erhöhte Kraftanstrengung entstehen, etwa wenn Sie sich beim Sport einen Muskel reißen.”
Wissen Sie, dass es neben der privaten Unfallversicherung noch eine gesetzliche Unfallversicherung gibt? Als Angestellte:r sind Sie automatisch während der Arbeitszeit darin versichert. Auch Kinder und Jugendliche sind für die Zeit, wenn sie in der Kita oder in der Schule sind, durch diesen Teil der Sozialversicherung geschützt.
Die meisten Unfälle ereignen sich statistisch gesehen jedoch in der Freizeit und im Haushalt. Wenn Sie sich beim Sport oder bei einem Hobby so sehr verletzen, dass ein bleibender Gesundheitsschaden entsteht, dann zahlt die gesetzliche Unfallversicherung keinen Cent.
Die private Unfallversicherung ist damit eine sinnvolle Ergänzung zum gesetzlichen Schutz. Vor allem Personen, die nicht durch den Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin gesetzlich versichert sind, profitieren davon. Dazu gehören Menschen ohne Beruf oder Selbstständige sowie Hausfrauen oder -männer.
Kurz gefasst: Gesetzliche und private Unfallversicherung
Gesetzliche Unfallversicherung | Private Unfallversicherung |
---|---|
Was? Bietet Schutz bei Unfällen auf dem Weg zur Arbeit, am Arbeitsplatz und bei Berufskrankheiten | Was? Bietet Schutz bei Unfällen mit bleibenden Gesundheitsschäden, die im Alltag, zu Hause, beim Hobby oder beim Sport passieren |
Wer? Gilt für Angestellte, Auszubildende, Student:innen an der Uni sowie für Kinder und Jugendliche in der Kita und in der Schule | Wer? Gilt für alle Privatpersonen, die sich freiwillig versichern, auch für Kinder, Familien und Rentner |
Leistungen Umfasst Reha-Maßnahmen, Zahlung einer monatlichen Rente, Hilfe für Hinterbliebene, Übergangszahlungen | Leistungen Je nach Tarif Sofortauszahlungen, Zahlung einer monatlichen Rente, Hilfe für Hinterbliebene, Übergangszahlungen, Kosten für Pflegehilfe, Bergung, Transport und mehr |
„Denken Sie daran: Einige Unfallversicherungen schließen bestimmte Hobbys aus, wenn diese ein hohes Unfallrisiko bedeuten. Achten Sie beim Abschluss also genau auf den Leistungsumfang Ihrer Wunsch-Versicherung. Für Flugsport oder Rennsport brauchen Sie beispielsweise meistens noch separate Absicherungen.“
Lassen Sie uns einen Blick auf die Leistungen werfen. Das hilft Ihnen, einen Tarif zu finden, der Ihren Bedarf an Absicherung richtig abdeckt und wirklich ein sinnvoller Schutz ist.
Die wichtigste Leistung ist der Geldbetrag, den die Versicherung zahlt, wenn Sie einen dauerhaften Unfallschaden haben. Andere Bezeichnungen dafür sind Grundsumme oder Invaliditätssumme.
Bei der Unfallversicherung dürfen Sie nicht zu knausrig sein. Eine gängige Richtlinie für die angemessene Höhe ist: Wählen Sie das Zwei- oder Dreifache Ihres Bruttojahreseinkommens.
Die Testexperten der Stiftung Warentest raten Verbrauchern zu Tarifen, die bei Vollinvalidität eine Summe von mindestens 500.000 Euro garantieren. Bei einer 50-prozentigen Invalidität sollte die Versicherung wenigstens 100.000 Euro auszahlen.
Sie werden gleich noch erfahren, dass die Versicherung bei Unfallbeschwerden nicht etwa pauschal den ganzen Versicherungsbetrag auszahlt. Der ärztliche Gutachter oder die Gutachterin rechnet den Grad der Invalidität aus. Danach richtet sich dann die Auszahlung. Sie erhalten im Versicherungsfall also nur einen Anteil der Versicherungssumme. Eine Grundsumme von beispielsweise 30.000 Euro bringt Ihnen dann effektiv nichts, wenn Sie davon 25 Prozent, also 7.500 Euro erhalten.
Um festzustellen, wie hoch der Grad der Invalidität ist, arbeiten die Unfallversicherungen mit einer Übersicht. Darin ordnen sie jedem Körperteil einen festen Prozentsatz zu. Das ist die sogenannte „Gliedertaxe“. Die Schwierigkeit: Jeder Versicherer arbeitet mit einem eigenen System. Es gibt also nicht nur eine, für alle verbindliche Übersicht, sondern viele verschiedene.
Beispielhaft ist hier der Auszug der Gliedertaxe, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) herausgibt:
Körperteil | Prozent an Invalidität |
---|---|
Geruchssinn | 10 % |
Geschmackssinn | 5 % |
Ein Auge | 50 % |
Beide Augen | 100 % |
Daumen | 20 % |
Zeigefinger | 10 % |
Andere Finger | 5 % |
Bein: Über Mitte des Oberschenkels | 70 % |
Bein: bis Mitte des Oberschenkels | 60 % |
Bein: Bis unterhalb des Knies | 45 % |
Mit ein paar Beispielen wird es Ihnen bestimmt klarer, was gemeint ist und wie sich die Gliedertaxe auf die Leistung der Unfallversicherung auswirkt:
Nehmen wir an, die Versicherungssumme liegt bei 500.000 Euro
„Wenn Sie Unfallversicherungen vergleichen, schauen Sie sich auch die Gliedertaxe Ihrer Wunschversicherung an. Das hilft Ihnen, einen Eindruck davon zu bekommen, was die Versicherung zahlt und wie hoch die Versicherungssumme sein sollte, damit Sie sich auch Ihre monatlichen Ausgaben leisten können.“
Eine weitere wichtige Größe für die Leistung der Unfallversicherung ist die Progression (Mehrleistung). Was sich dahinter verbirgt? Es ist ein Faktor, der die Versicherungssumme, die Sie erhalten, noch einmal um ein Vielfaches erhöht. Und zwar dann, wenn der dauerhafte Schaden schwerwiegender ist, als es normalerweise der Fall wäre.
Ein Beispiel dazu:
Sie haben eine Versicherungssumme von 100.000 Euro vereinbart. Infolge eines Unfalls muss Ihnen der linke Arm unterhalb des Ellenbogengelenks amputiert werden. Angenommen, das entspricht laut Gliedertaxe einem Invaliditätsgrad von 60 Prozent.
Auszahlung mit 0 Prozent Progression: 60.000 Euro
Mit 225 Prozent: 105.000 Euro
Mit 350 Prozent: 150.000 Euro
Die Todesfallsumme vereinbaren Sie, wenn Sie Ihren Angehörigen hohe Ausgaben ersparen wollen, für den Fall, dass Sie plötzlich durch einen Unfall aus dem Leben gerissen werden. Diese Möglichkeit ist eine Empfehlung, falls Sie nicht schon eine Risikolebensversicherung oder eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen haben.
Bei der privaten Unfallversicherung hat die Todesfallsumme aber noch eine andere Funktion: Wenn der Grad der Invalidität nach einem Unfall noch nicht feststeht, kann Ihnen die Versicherung einen Vorschuss bezahlen. Die Höhe für diese Auszahlung richtet sich nach der vereinbarten Todesfallsumme. Haben Sie keine solche Auszahlung festgelegt, dann gibt’s auch keinen Vorschuss.
„Wenn Sie die Höhe der Summe festlegen wollen, empfehlen wir Ihnen eine Höhe von etwa 10.000 Euro bis 20.000 Euro. Als Vorschuss ist diese Summe für die ersten Kosten nach dem Unfall ausreichend. Und im Todesfall können die Angehörigen davon auch eine würdevolle Bestattung bezahlen.“
Dirk Walther Versicherungsexperte für Unfallversicherungen
Manche Tarife bieten finanzielle Unterstützung, wenn ein:e Versicherte:r unmittelbar nach einem Unfall Hilfe im Alltag braucht. Zu den sogenannten Assistance-Leistungen zählen Essenslieferung, Reinigung von Wohnung und Wäsche, Hausnotruf sowie Hilfe bei Arzt- und Behördengängen.
Wie viel Geld Sie nach einem Unfall aus Ihrer privaten Unfallversicherung erhalten, richtet sich nach
Im Kapitel zu den Leistungen finden Sie dazu einige Zahlenbeispiele.
Bleibt noch die Frage:
Auf welche Weise zahlt die Versicherung das Geld aus?
Ganz einfach, das entscheiden Sie und auch der Leistungsumfang des Tarifs, den Sie wählen. Diese Auszahlungsformen sind möglich:
Einmalzahlung
Unfallrente
Todesfallsumme
Krankentagegeld
Krankenhaustagegeld
Übergangsleistung
Diese Zahlungsformen sind meist in den Zusatzleistungen der Unfallversicherung versteckt. Nicht alle Extras sind für Sie sinnvoll. Hier gilt es beim Vergleich genau auf die Details zu achten. Oder lassen Sie sich einfach von unseren unabhängigen Versicherungsexpert:innen helfen. Wir führen Sie sicher durch das Versicherungsklausel-Dickicht, beraten Sie, wenn Sie die Police kündigen und wechseln wollen und übernehmen schwierige Fälle für Sie.
Die Kosten für die private Unfallversicherung hängen unter anderem ab von
Für den Preis ist wichtig, ob Sie von der Versicherung in eine hohe oder niedrige Gefahrengruppe eingestuft werden. Welcher Gruppe Sie zugeordnet werden, entscheiden die Anbieter durch Ihren Beruf.
Die Stiftung Warentest nahm zuletzt 2018 mehrere Unfallversicherungs-Tarife unter die Lupe. Laut diesem Check zahlen Erwachsene in einer niedrigen Gefahrengruppe für eine private Unfallversicherung mindestens 177 Euro pro Jahr, wenn sie einen sehr guten Tarif haben möchten. Für Kinder können Sie einen sehr guten Unfallschutz ab 121 Euro jährlich erhalten. Die Beiträge pro Monat sind also vergleichsweise niedrig.
Versicherung (Tarif) | Grundversicherungssumme (Progression) | Jahresbeitrag |
---|---|---|
SLP (Primus Plus) | 143.000 Euro (P 350 Premium) | 117 Euro (niedrige Gefahrengruppe) |
Interrisk (XXL mit Plus-Taxe) | 100.000 Euro (P 500 Plus) | 121 Euro (Kind) |
Wer bereit ist, bei den Leistungen kleinere Abstriche zu machen, kann sich schon ab 69 Euro pro Jahr versichern. Für ein Kind gibt es guten Schutz ab 36 Euro jährlich.
Unser Tipp: Die Beiträge für die Unfallversicherung können Sie als sonstige Vorsorgeleistung in Ihrer Steuererklärung geltend machen. Für alleinstehende Arbeitnehmer:inner liegt der Höchstbetrag bei 1.900 Euro, für Selbstständige bei 2.800 Euro.
Im September 2020 hat das Handelsblatt zusammen mit der Rating-Agentur Franke und Bornberg einen Unfallversicherung-Vergleich durchgeführt. Sie prüften die Qualität bei 31 Policen aus dem Bereich Top-Schutz.
Die Top Drei zeigte auch in der Kategorie “Unfallversicherungstarife für Kinder” Höchstleistungen.
Am Ende gaben die Testexperten noch den wichtigen Rat: Bei Unfallversicherungen macht sich eine gründliche Auswahl in jedem Fall bezahlt. Der Grund: Komplizierte Vertragsbedingungen, die sich in ihren Details so unterscheiden wie Schneeflocken – erst unter der Lupe bemerken Sie, wie unterschiedlich zwei Versicherungstarife sind.
Für ungeübte Augen ist das auf die Dauer zu anstrengend. Die Lösung: Spannen Sie uns ein. Auch die Verbrauchertest-Experten finden, dass sich gerade bei der Unfallversicherung eine unabhängige Beratung durch einen Versicherungsexperten auszahlen kann.
Ehrlich. Sympathisch. Authentisch.
Seit 1986 vertrauen uns bereits Millionen von Nutzer:innen ihre Versicherungsthemen an. Gehören auch Sie dazu und seien Sie über die Möglichkeiten erstaunt, Sie bestmöglich zu schützen.